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12.07.2020, 09.40

Die Walchwiler haben alles richtig gemacht, als sie ihrer altehrwürdigen Orgel die Treue gehalten haben – Gott sei Dank – denn 30 Jahre später zeichnet sich in der schweizerischen Orgellandschaft ab, dass Walchwil über eine Kirchenorgel von historischer Bedeutung verfügt.

Die pneumatische Orgel aus dem Jahre 1926 mit 33 Registern stammt von Goll & Cie. Luzern. Somit ist sie die älteste Kirchenorgel im Kanton Zug. Sie weist die gleiche Bauzeit auf, wie die ebenfalls von Goll geschaffene Engelberger Klosterorgel, welches die grösste der Schweiz ist. Vergleichbare Instrumente von Goll finden sich in Beckenried und Flawil SG.

Die Walchwiler Orgel gilt als Trouvaille. Ihr wird ein samtig, warmer Klang attestiert. Speziell an der Orgel und nur selten zu finden ist das Physharmonika-Register. Ein Register mit näselndem Harmoniumklang, welches zum Instandhalten viel Pflege und Hege verlangt.

Die Orgel wurde bei der Restauration von 1993/94 wieder in den Originalzustand aus dem Jahre 1926 zurückversetzt. Der Zuger Organist Hans-Jürgen Studer, der sich zuvor engagiert für den Erhalt der Orgel eingesetzt hatte, spielte das Einweihungskonzert.

Die Interpretation französischer Orgelmusik schmeichelt dem Klangfarbenreichtum dieser Orgel in besonderer Art und Weise. Auch wenn es sich um eine sogenannte romantische Orgel handelt, lassen sich selbstverständlich darauf auch wunderbar barocke Werke interpretieren.

Beitrag Daniela Hürlimann