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07.06.2021, 08.05

Wenn im Bistum eine Leitungsstelle frei wird, wie jetzt in Walchwil, folgt ein Prozedere, das in der Hoheit des Bischofs liegt. Eine Pfarrei kann noch so sehr «weibeln» und «werben», wenn allfällige Kandidaten nicht «missiofähig» sind, d.h. in den Augen des Bischofs nicht geeignet für die Aufgabe der Pfarreileitung, kann eine Kirchgemeinde zwar eine Person anstellen, diese wird aber eine Gemeindeleitung nicht übernehmen können. Ebenfalls zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass der Bischof mit Personen möglicherweise andere Pläne im Bistum hat. Auch er muss Prioritäten setzen. Deshalb ist das Vorgehen grundsätzlich immer dasselbe: Pfarreien melden Vakanzen, die Stelle wird in der Kirchenzeitung ausgeschrieben, interessierte Personen melden sich beim Bistum. Die Abteilung Personal im Bistum Basel trifft eine Vorauswahl und meldet geeignete Kandidat:innen an die Kirchgemeinden/Pfarreien. Dann können Gespräche und Verhandlungen stattfinden.

Männer und Frauen, die im Bistum Basel nach ihrem Studium die Berufseinführung absolviert haben, können beim Abschluss ihrem Bischof versprechen, dass sie sich dauerhaft in den Dienst des Bistums stellen werden. Im Gegenzug verspricht der Bischof, dass er diesen Personen immer eine geeignete Stelle vermitteln wird. Diese Feier nennt man Institutio. Wer dieses Versprechen nicht abgeben möchte oder kann, empfängt vom Bischof die Missio Canonica für eine ganz konkrete Aufgabe im Bistum.

Das ist auch ein Grund, weshalb in Walchwil in kurzer Frist eine gute Nachfolge gefunden werden konnte. Der Kandidat hatte bereits zu Beginn des Jahres dem Bischof angekündigt, dass er die aktuelle Stelle verlassen wird, ohne zu wissen, welche Aufgabe ihn ab Sommer erwartet.

Bei Besetzung von «Pfarrstellen», auch wenn es heute meistens Gemeindeleitungsstellen sind, gelten nicht nur Bedingungen wie in der Privatwirtschaft. Der Bischof trägt die Verantwortung für jede einzelne Pfarrei im Bistum und er überträgt diese nur an Personen, denen er sein Vertrauen schenkt. Umso mehr dürfen wir uns freuen, dass Walchwil vom Bischof mit einer guten Wahl berücksichtigt wurde.

Früher wurden bei vakanten Leitungsstellen jeweils «Pfarrwahlkommissionen» eingesetzt. Das ist heute meistens nicht mehr der Fall. Leider ist es eine Tatsache, dass nicht genügend Personen für Leitungsstellen vorhanden sind. Es fehlen nicht nur Priester, sondern auch Theologen und Pfarreiseelsorgerinnen. Deshalb übernimmt die Abteilung Personal des Bistums die Funktion der Suche und Vorauswahl von geeigneten Kandidat:innen.

Wir sind froh und dankbar, dass das Bistum diese schwierige Aufgabe übernommen hat, und freuen uns, dass die Leitungsstelle in Walchwil bald in gute Hände gelegt werden wird.

Gaby Wiss